Ausblick

Wichtigstes Ziel

des Landesverbandes der Imker Mecklenburg-Vorpommern e.V. (LIMV) mit dem Bienenzuchtzentrum Bantin ist die weitere Entwicklung

  • der Bienenzucht, speziell die Varroatoleranzzucht/Königinnenzucht, um dem Ausfall der Honigbienen durch den Befall mit der Varroa-Milbe effektiv entgegen zu wirken

  • der Bienenkunde, Schwerpunkt auch die schulische Bildung (Kitas, Schulen sowie unter Beteiligung der Hochschule Neubrandenburg, der Universität Rostock und der Fachschule in Güstrow mit deren Studenten)

  • der Ausbildung von Freizeitimkern in Mecklenburg-Vorpommern, der benachbarten Bundesländer und darüber hinaus

  • des Verständnisses von natürlichen Zusammenhängen am Beispiel der Honigbiene in der Allgemeinheit und das hierdurch geweckte Interesse an der Imkerei

Das Bienenzuchtzentrum Bantin ist in der Region und darüber hinaus in der Bevölkerung bekannt und wird jährlich von hunderten interessierten Besuchern, nicht nur am jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür, frequentiert und stellt sich somit der Öffentlichkeit unmittelbar vor.

Schulungen

Schwerpunkt des Bienenzuchtzentrums ist nicht nur die spezielle Schulung von Imkern überregional, sondern auch die Schulung von Jugendgruppen, Lehrern und Erziehern an Projekttagen, um ihnen die Bedeutung der Stellung der Honigbiene, aber auch der anderen blütenbestäubenden Insekten (die Artenvielfalt) in der Natur, unserem Umfeld und der Umwelt nahe zu bringen, ihnen die Imkerei vorzustellen und um sie dafür zu begeistern. Ziel ist hierbei auch die Ausbildung von Jung- und Neuimkern.

An Imker richten sich Kursangebote wie: Schulung Varroamonitoring, Bienenkrankheiten (Amerikanische Faulbrut, Varrose u.a.), Honigschulung zur Erlangung des Honigzertifikates, Erzeugung von weiteren Bienenprodukten (Propolis, Wachs, Gelee Royale, Blütenpollen, u.a.) und verschiedene Kurse zur Einführung in die Imkerei.

Speziell werden auch Bienensachverständige neu aus- und weitergebildet und auch für die Königinnenzucht gibt es jährliche Ausbildungen und Projekte.
Das Bienenzuchtzentrum Bantin ist nicht nur der zentrale Punkt in Mecklenburg-Vorpommern für die Betreuung der anerkannten Züchter im Land, sondern es werden von hier auch die Leiter der einzelnen Belegstellen angeleitet und betreut sowie das zentrale Zuchtbuch geführt.

Ausbau und Sanierung zum “APINEUM”

In der weiteren Perspektive ist der Ausbau von Kooperationen mit Erzeuger- und Vermarktungsgemeinschaften angedacht und geplant, um auch so die Vermarktung der regionalen Produkte zu unterstützen. Bantin ist für solche Vorhaben besonders geeignet. Durch Rad- und Wanderwege werden in den Frühjahrs- und Sommermonaten viele Touristen, die in der Region des Biosphärenreservats Schaalsee naturnahe Erholung suchen, angesprochen.

Für die Sanierung des Bienenzuchtzentrums und für den Umbau der Produktionsstätte ist eine Gesamtinvestition von ca. 480.000,00 Euro notwendig. Die Kosten setzen sich zusammen aus:

  • Energetischer Umbau des Bienenzuchtzentrums (Vorstellung einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung in Kombination mit einer Wärmepumpenanlage oder Holzheizung; um auch ressourceneffiziente Energienutzung zu zeigen und anzuwenden – „Erleben und anfassen“)

  • Ausbau und Modernisierung des Bienenlehr- und Schaugartens als Demonstrationsobjekt und Lehrstätte

  • Sanierung und Umbau des Schulungs- und der Vorbereitungsräume inkl. Schulungsinventar wie Mikroskope, Präsentationshilfsmittel u.a.

  • Bau / Errichtung sanitärer Einrichtungen für die Besucher und Projektteilnehmer

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Der Umbau des BZZ Bantin zum APINEUM ist fertiggestellt 

Nach dem Zuwendungsbescheid vom 09.04.2019 konnte das Vorhaben

„Umgestaltung des Bienenzuchtzentrums Bantin zum Apineum“ mit Leader-Mitteln begonnen werden.

Mit den Abrissarbeiten im Innenbereich begannen die Bauarbeiten am 16.07.2019. Die vorhandenen Toilettenräume wurden entkernt und alte
Fußbodenaufbauten wurden entfernt. Parallel begann der Bau des Parkplatzes auf der Nordseite des Gebäudes. Besucher haben so die Möglichkeit, direkt vom Parkplatz in den neu geschaffenen Empfang zu gelangen. Dort ist der neue Arbeitsplatz für die Mitarbeiterin in der Sachbearbeitung entstanden. Neue Fußböden wurden im Flur, einem Büro, dem Archiv, der Teeküche, dem Empfang und den Toiletten eingebaut. Die Toilettenräume wurden behindertengerecht umgebaut und ausgestattet. Vor dem Schleuderraum erfolgte der Einbau von zwei Umkleidekabinen mit Dusche als Hygieneschleuse.

Die ehemalige Werkstatt wurde zur Honigannahme mit Wärmeraum umgestaltet. Die Dämmung und Holzverkleidung der Außenfassade ist eine wichtige Voraussetzung für die Effizienz der Luft-Wasser- Wärmepumpe, die die alte Ölheizung ersetzt hat. Im Honighaus entstand mit dem Einbau eines Schaufensters in einen Raum die gläserne Zucht, wo Besuchern die Abläufe in der Bienenzucht gezeigt werden können.

Mit den Umgestaltungsmaßnahmen wurden wichtige Grundlagen für das Apineum geschaffen. Besucher und Schulungsteilnehmer haben bessere Parkmöglichkeiten zur Verfügung und finden moderne und helle Räumlichkeiten vor. Die hygienischen Bedingungen sind auf dem neuesten Stand und die Honigbelieferung des Schleuderraums wurde wesentlich verbessert. Für die Wärmeerzeugung müssen keine fossilen Brennstoffe mehr eingesetzt werden.

Das Bienenzuchtzentrum in Bantin dient als Bindeglied zwischen Bildung, Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus und der regionalen Struktur vor Ort.

Bienenhonig – ein reines Naturprodukt

Die Erzeugung von Bienenhonig gehört zur Urproduktion von Lebensmitteln. Es ist ein sehr reines natürliches Produkt, welches nicht nur als Brotbelag oder Süßungsmittel Verwendung findet, sondern dem auch positive gesundheitliche Wirkung nachgesagt wird. Für die Region und überregional haben wir die direkte Nachhaltigkeit und Wertschöpfung sowohl in der Produktion als auch im Nutzen. Wir müssen es schaffen, diese Traditionen zu erhalten und unseren kleinen Generationen vorzuleben. Die Lebensart von Insekten und Nützlingen in der Natur begreiflich zu machen, um somit einen Grundstein für den Umgang mit der Natur zu legen. Leider ist dies in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich und es muss unser Ziel sein, Lehrern, Erziehern und Eltern die Möglichkeiten und Orte anzubieten, um dieses Wissen den Kindern nahe zu bringen.

Darüber hinaus ist der im Bienenzuchtzentrum erzeugte Honig bei Touristen und Einheimischen sehr begehrt.

Fördermittel und Spendenaufruf

Da dem Landesverband der Imker Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Bienenzuchtzentrum Bantin keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, werden für dieses Projektvorhaben Fördermittel eingeworben; somit auch über das LEADER-Programm. Zudem möchten wir an Sie einen Spendenaufruf tätigen, um die notwendigen Eigenmittel einzuwerben.

Für weitere oder neue Projekte und Ideen wird der Vorstand des LIMV Mittel einwerben. Durch den Umbau des Produktionsbereichs konnte die Arbeit bereits erleichtert und Arbeitszeit der Mitarbeiter eingespart werden, die nun der weiteren züchterischen Tätigkeit zu Gute kommt. Arbeitsplätze sind hierdurch nicht entfallen. Der LIMV erhält durch das Land Mecklenburg-Vorpommern einen Zuschuss zum Betrieb. Er kann daher Eigenmittel für die Unterhaltung und den Ausbau der Schulungstätigkeit des Zentrums nicht selbst erwirtschaften und ist auf Spenden angewiesen. Hierzu kann erklärt werden, dass die Mitglieder des Vorstandes des LIMV ehrenamtlich tätig sind.